© Anna Niedermeier

Rückblick:
Freitag, 6. Okt. 2023

Romanfabrik

Vitaliy Kyianytsia TrioVitaliy Kyianytsia Trio

Das neu gegründete internationale Jazztrio aus Berlin präsentiert an diesem Abend sein Debütalbum „Last Day of Spring“, ergänzt mit Arrangements klassischer Stücke. Das Trio charakterisiert sich als „atemberaubend und explosiv“.

Der ukrainische Pianist Vitaliy Kyianytsia war zunächst Spezialist für Neue Musik und tritt jetzt zunehmend im Bereich des Avantgarde Jazz auf. Mit sieben Eigenkompositionen hat Kyianytsia den Löwenanteil des Repertoires komponiert, Schlagzeuger Mathias Ruppnig steuerte das temporeiche „Stranger Than Fiction“ bei.

Diesem Trio gelingt die Balance zwischen Freiheit und Struktur. Die Stücke, die Kyianytsia für seine Band komponiert hat – während des zweiten Lockdowns hatte er viel Zeit und so entstanden manchmal zwei Stücke an einem Tag – beeindrucken durch ihre harmonische Raffinesse und ihre opulenten Melodien. Zum Abschluss des Albums spielt das Trio einen virtuosen „Spring Sprint“, der einem fast den Atem verschlägt. Die einzige nicht eigene Komposition auf dem Album ist eine der berühmten „Gnossiennes“ aus der Feder des französischen Komponisten Erik Satie. „Satie ist einer meiner Lieblingskomponisten“, gesteht Kyianytsia. „Dieses Stück ist sehr bekannt, aber das war nicht der einzige Grund, warum ich damit arbeiten wollte. Ich habe einen 7/8-Takt gewählt, aber das Originalstück hat eine eher unkonventionelle Struktur. Ich wollte die rhythmische Struktur bis an ihre Grenzen treiben, und es gibt sogar einen improvisierten Teil in der Mitte.“

„Schon beim ersten Hören fällt auf, dass sich die Musik stilsicher zwischen Freiheit und Struktur, Neuer Musik und Jazz, Tradition und Moderne bewegt – auch auf noch nicht beschrittenen Wegen.“ Jazzpodium

Vitaliy Kyianytsia (p), Tom Berkmann (b), Mathias Ruppnig (dr)

Kulturpass Ffm 1 €