© Tina Merandon

Rückblick:
Freitag, 21. Apr. 2023

Club Voltaire

Courtois / Erdmann / FinckerCourtois / Erdmann / Fincker

„Love of Life“

Nach einer Hommage an diverse Filmmusikkomponisten, u.a. Nino Rota, Michel Legrand und John Williams beschäftigt sich das Trio von Vincent Courtois, Daniel Erdmann und Robin Fincker in seinem neuen Programm „Love of Life“ mit den großartigen Werken von Jack London.

„Ich habe Jack London erst kürzlich entdeckt, genauer im August 2016: Erst die South Sea Tales, dann der wegweisende, unverzichtbare Martin Eden. Diese dichten, halb-autobiografischen Bücher, so mächtig wie geistreich, sind seitdem in meinem täglichen Leben an meiner Seite: Ein Begleiter auf meinen Reisen und eine Inspiration für meine Musik. Hier sehe ich Jack Londons wahre Kraft: eine intime, sensible Fähigkeit, unser Leben zu begleiten. Der Freund, Bruder, Kamerad zu werden, in dessen Gesellschaft jeder Tag eine neue Geschichte bringt. Love of Life, The Road, To Build a Fire, The Sea Wolf, The Dream of Debs, Goliath, oder The South of Slot – all diese Romane, Kurzgeschichten und Sammlungen haben mich direkt zu einem neuen Repertoire für mein seit sieben Jahren existierendes Trio inspiriert. Geben Sie uns die Gelegenheit und die Freude, Geschichten zu erzählen und Gefühle zu teilen.“ Vincent Courtois

Angeregt durch die Werke Londons, kam dem Cellisten die Idee, eine Tour auf den Spuren des Autors zu buchen und auch gleich ein Album aufzunehmen, das von den Werken des Schriftstellers inspiriert war. Das Trio, begleitet von dem Tontechniker Gerard de Haro (La Buissonne), überquerte den Atlantik und spielte seine Musik an der Ostküste (Boston, New York), bevor es die Bucht von San Francisco erreichte, wo eine Aufnahme vor Publikum organisiert worden war.

Nun ist es die Musik, die die Geschichten von Jack London erzählt und auf diese reagiert, dessen wahre Stärke es laut Vincent Courtois ist, „dass es ihm gelingt, dass wir in sein Leben eintauchen können, er für uns Freund, entfernter Vorfahr, Bruder und Gefährte wird, von dem täglich neue Geschichten erwartet werden.“

Courtois zieht aus Jack Londons Werken einen bestimmten Rhythmus, eine Geschwindigkeit, sogar eine Dringlichkeit und interessiert sich fast mehr für den Undercover-Reporter, den politischen Schriftsteller und für den Autor, der die Landstreicher und das Gefängnis („The Road“) so gut kannte, als für die Berühmtheit, die der Autor durch den Roman „Ruf der Wildnis“ erlangte.

Vincent Courtois studierte klassisches Cello am Konservatorium von Aubervilliers bei Erwan Fauré und dann bei Roland Pidoux und Frédéric Lodéon. Daneben spielte er Jazzmusik, gründete sein eigenes Quartett und veröffentlichte 1990 sein erstes Album als Bandleader. Nach Auftritten im Duo mit Martial Solal spielte er mit Franck Tortiller, Xavier Desandre Navarre, Michel Petrucciani, Tony Williams, Dave Holland, Rabih Abou-Khalil und vielen anderen mehr. Seit 2012 besteht nun sein Trio mit den Saxofonisten Robin Fincker und Daniel Erdmann, die Debut-CD „Mediums“ erschien noch im selben Jahr. 2016 folgte das vielfach ausgezeichnete album „Bandes originales“.

Vincent Courtois (cello), Robin Fincker (cl, ts), Daniel Erdmann (ts)

Reservierung nur über Club Voltaire. Kulturpass Frankfurt 1 €