Johanna Hilbig

Rückblick:
Dienstag, 15. Okt. 2019

Romanfabrik

Wolfram Knauer »Play yourself, man!«Wolfram Knauer »Play yourself, man!«

„Play yourself, man!“ – so lautete die Standardantwort schwarzer Musiker auf die Frage, wie man ein guter Jazzer werden könne. In der Improvisation Persönlichkeit entwickeln und zeigen – das könnte auch das Motto für die Entwicklung des Jazz in Deutschland sein. Denn es gelang der deutschen Szene, die afro-amerikanische Musiktradition aufzunehmen und ihre eigene Spielart zu finden.

Wolfram Knauer zeichnet diesen Weg von den Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis heute nach. Er taucht ein in das Berlin der 1920er, zeigt die Zurückdrängung von Swing und Jazz durch den Nationalsozialismus ebenso wie den Aufbruch im Nachkriegs-Frankfurt und den musikalischen Austausch mit den GIs, er beleuchtet die Szene in der DDR und illustriert die Umtriebigkeit der heutigen Jazz-Community.

Der promovierte Musikwissenschaftler wurde 1990 Gründungsdirektor des Jazzinstituts Darmstadt, das er – ausgehend von der Sammlung Joachim Ernst Berendts – zu einem international renommierten Zentrum der Jazzforschung ausbaute. Für seine Verdienste wurde er 2002 mit dem Hessischen Jazzpreis ausgezeichnet. Sein neues Buch basiert auf jahrzehntelanger Recherche und Leidenschaft – und es ist eine Bestandsaufnahme des wohl vielfältigsten aller musikalischen Genres mit dem Potential, zum Standardwerk zu werden.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jazzinstitut und mit freundlicher Unterstützung des Reclam Verlags

Wolfram Knauer (Lesung); Musik: Peter Klohmann (sax), Bob Degen (p)