Holzhausenschlösschen

Das Holzhausenschlösschen ist ein Kulturort der besonderen Art und auch ein wichtiger Jazz-Ort in Frankfurt. Hier gab Emil Mangelsdorff ab 1996 mit seinem Quartett vor brechend vollem Haus insgesamt 213 Konzerte, meist mit einem Special Guest. Das letzte Konzert fand im November 2021 statt, zwei Monate vor Emils Tod. Zu seiner Band gehörten über lange Jahre zwei polnische Musiker: Janusz Maria Stefanski († 4. November 2016) und Vitold Rek. Thilo Wagner war der Pianist in diesem legendären Quartett und spielte bis zuletzt in der Band.

Nach dem Tod von Mangelsdorff im Jahr 2022 hatte die Bürgerstiftung Jazz-Fans mit kleinen Festival-Formaten wie dem von Thilo Wagner kuratierten „Swing Spring“ und den bereits von Thomas Siffling geleiteten „Sommerkonzerten“ begeistert. Ab Januar 2024 gibt es zusätzlich eine regelmäßige Konzertreihe im Holzhausenschlösschen. Für diese konnte mit dem Trompeter und Sänger Thomas Siffling einer der herausragendsten deutschen Jazzmusiker als künstlerischer Leiter gewonnen werden. Siffling, der 2022 und 2023 umjubelte Auftritte im Holzhausenschlösschen hatte, ist bekannt für seinen unverwechselbar lyrischen Bandsound. Noch 2020 spielte er auf Einladung von Emil Mangelsdorff gemeinsam mit dessen Quartett im Holzhausenschlösschen und Mangelsdorff nannte ihn damals einen der „fünf oder sechs besten in Europa lebenden Jazztrompeter.“ Seit 2018 leitet Siffling erfolgreich seinen eigenen Club „Ella & Louis“ in Mannheim mit über 100 Konzerten pro Saison.

Zum 100. Geburtstag von Emil Mangelsdorff wurde vom Ortsbeirat 3 (Nordend) und der Stadt Frankfurt die Emil-Mangelsdorff-Allee vis-a-vis des Holzhausenschlösschens feierlich eingeweiht. Thomas Siffling hat zum 100. Geburtstag ein ganz besonderes Jazz-Konzert mit musikalischen Weggefährten Emil Mangelsdorffs organisiert. Aus den Fenstern des Schlösschens spielten Wilson De Oliveira, Saxofon, Thomas Siffling, Trompete und Flügelhorn, abwechselnd Thilo Wagner und Bob Degen, Klavier, Jean-Philippe Wadle, Bass und Axel Pape, Schlagzeug.

Hauptförderer der Betriebs- und Veranstaltungskosten sind derzeit die Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung und der Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung, in dem neben vielen Privatpersonen auch weitere Stiftungen als Förderer mitwirken: Borchert-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Heinz und Gisela Friederichs Stiftung u.v.a.

Die Geschichte des Schlösschens kann hier nachgelesen werden: Frankfurter Bürgerstiftung